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Der Gleichgewichtssinn

26/8/2018

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Wozu braucht man den? Warum ist er so enorm wichtig?
 
Jetzt sagst Du vielleicht: «Das ist doch ganz klar! Ohne Gleichgewichtssinn können wir nicht gerade gehen oder balancieren.» Und ich gebe Dir absolut recht, doch der Gleichgewichtssinn ist noch für andere Dinge wichtig.

Aber fangen wir ganz am Anfang an: vor der Geburt. Im Mutterleib befindet sich ein Baby in der Fruchtblase und somit im Wasser. Es verhält sich also ähnlich wie ein Fisch. Sauerstoff und Nahrung erhält es über die Nabelschnur. Der Gleichgewichtssinn im Wasser ist anderes als «an Land». Ich glaube, dass muss ich niemandem erklären. Wir waren wohl alle schon mal Schwimmen, ob in der Badewanne, im Schwimmbad, in einem See oder im Meer. Einerseits fühlen wir uns schwerelos, andererseits ist jede Bewegung viel schwerer, weil wir erst einmal das Wasser «zur Seite schieben» müssen.

Wenn das Baby also auf die Welt kommt, befindet es sich erst einmal in einer komplett anderen Umgebung. Es muss erst einmal lernen «an Land» zurecht zu kommen. Jede Bewegung fühlt sich ganz anders an, weil ja meist kein Widerstand da ist. Zugleich fühlt sich der eigene Körper eher schwerer an. Das Gleichgewichtsorgan sendet schon ganz früh Signale zum noch recht unreifen Gehirn, damit es ganz viele neue Verbindungen bilden kann. Im Innenohr befinden sich unter anderem drei Bogengänge und zwei Vorhofsäckchen. Diese komplizierten Organe registrieren jede Bewegung: auf- und abwärts, hin und her, sowie die Drehbewegungen des Kopfes. Es funktioniert ähnlich wie eine Wasserwaage des Körpers.

Aber was sind das nun für weitere Aufgaben für die der Gleichgewichtssinn so wichtig ist? Zum Beispiel ist er für die Orientierung wichtig, damit wir unsere eigene Position im Raum bestimmen können. Oder für die Lageveränderung und -wechsel, Rotation und Körperbewegung. Ebenfalls ist er für unsere Haltungskontrolle zuständig. Viele dieser Aufgaben erledigt er mit Hilfe der Augenmuskeln, dem Sehnerv und der Propriozeptiven Wahrnehmung, also der Tiefensensibilität.

Stellen wir uns vor, ein Kind sitzt in der Schule und soll zum Beispiel etwas von der Tafel abschreiben. Dann muss es seinen Kopf mehrmals vom Blatt auf seinem Tisch nach oben bewegen Richtung Tafel und wieder nach unten. Wenn nun dieser Gleichgewichtssinn nicht genug ausgebildet wurde und/oder im Gehirn nicht die nötigen Neuronalen Verbindungen hergestellt wurden, dann kann es dem Kind schwindlig werden. Dadurch wird seine Konzentration gestört. Wenn dann vielleicht auch noch der Augenmuskel oder der Sehnerv seine Arbeit nicht korrekt ausführt und die Bilder nicht schnell genug wieder stabilisiert werden, dann wird diese so einfach scheinende Aufgabe, wie etwas von der Tafel abzuschreiben, zu einer sehr schwierigen, anstrengenden und sehr unangenehmen Aufgabe.

​Dieses Kind braucht mehr Zeit zum Abschreiben als andere, somit steht es unter Zeitdruck. Zu dem wird es enorme Anstrengungen aufwenden um diese «Fehlfunktionen» auszugleichen. Dies passiert meist nicht bewusst. Oft wissen die Kinder ja auch nicht wie einfach es eigentlich gehen sollte. Sie haben ja keinen Vergleich. Und oft ist es leider auch so, dass die Erwachsenen, insbesondere Eltern und Lehrer, nicht verstehen können, warum das Kind bei so einfachen Aufgaben so Probleme hat. Dies soll nicht als Vorwurf gelten. Das Wissen über die genaue Problematik fehlt vieler Orts und meist ist es so, dass die Kinder die eigenen Schwierigkeiten nicht richtig benennen können, mangels Vergleich. Somit herrscht auf beiden Seiten Unverständnis und Frust. An dieser Stelle möchte ich wieder einmal anmerken, dass Kinder lernen möchten und alle Erwartungen erfüllen möchten, wenn sie dies nicht tun, dann geschieht das nicht aus bösem Willen, sondern weil es ihnen schlicht und einfach nicht möglich ist.

Mit meiner Arbeit möchte ich einerseits den Kindern mit diesen oder anderen Verhaltensauffälligkeiten helfen, andererseits auch aufklären und Verständnis schaffen. Nur so können wir den Kindern helfen sich zu entwickeln und allfällige Defizite aus dem Weg schaffen und sogar vermeiden.
 
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    Jessica Bertschinger

    Mit meinem Wissen, möchte ich Kinder unterstützen stark und selbstbewusst ins Leben zu starten.

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